Kontakt
VDE E-MOBILITY CONFERENCE
Dennis Heusser
Gürsel Günes
Plenum
VDE / Thomas Ecke
10.11.2022

Die erste VDE E-MOBILITY CONFERENCE war ein voller Erfolg

Zum ersten Mal hat der VDE zur E-Mobility Conference nach Frankfurt geladen. Während einst steigende Kraftstoffpreise für die Entwicklung hin zur E-Mobilität verantwortlich waren, steht heute der Klimaschutz im Mittelpunkt. Doch für die Verkehrswende, welche auch die Mobilitäts- und Energiewende im Verkehr umfasst, muss noch einiges getan werden. 

Dabei stehen relevante Fragen im Vordergrund: Wie kann es gelingen, das Ziel von 1.000.000 Ladepunkten bis 2030 zu realisieren?  Wie kann die Leistungsfähigkeit der (Fahrzeug-)Batterien weiter verbessert werden? Wie werden die zahlreichen E-Fahrzeuge in das Stromnetz integriert? Genau darüber haben zwei Tage über 200 Teilnehmer*innen sowie 30 Speaker*innen diskutiert und gemeinsam Lösungsansätze für die Mobilität der Zukunft entworfen.  

Der VDE als Technologieplattform brachte dabei die entscheidenden Akteure zusammen, die am Wandel beteiligt sind: Hersteller von Fahrzeugen, Ladesäulen oder Batterietechnologien, Zulieferer, Normung und Wissenschaft sowie Stromnetzbetreiber. Dr. Martin Hieber, VDE Vorstand Technik und Netzwerke, sagte zur Begrüßung: "Wir als VDE vereinen alle Disziplinen, die man benötigt, um E-Mobility voranzutreiben. Wir werden diese Konferenz zu einer Institution machen." Es reiche nicht mehr aus, in Einzellösungen zu denken, ergänzte Hieber. Verkehr, Gebäude, Industrie – die vielen Sektoren müssten miteinander gekoppelt werden. Die Normungsorganisation DKE bietet mit dem Konzept der „All Electric Society“ dafür die Grundlage. In den Fachgesellschaften werden zudem die technologischen Trends identifiziert und der VDE hat es sich auf die Fahnen geschrieben, den Nachwuchs zu fördern und junge Menschen für die Informations- und Elektrotechnik zu motivieren.   

Hessischer Staatssekretär Patrik Burghardt auf der VDE E-Mobility Conference

Patrick Burghardt, Chief Information Officer (CIO) und Bevollmächtigter für E-Government und Informationstechnologie des Landes Hessen

| VDE / Thomas Ecke

Patrick Burghardt, Staatssekretär für Digitale Strategie und Entwicklung, verwies auf die Vorreiterstellung Hessens bei der Verkehrswende: "Das Zielbild unserer Strategie ist ein digital vernetztes, klimaschonendes und leistungsfähiges Verkehrssystem. Neben der Bundesförderung investieren wir in Hessen dafür jährlich rund 5,1 Millionen Euro für Elektromobilität." Burghardt nannte hier zahlreiche Beispiele wie den vollelektrischen Flugzeugschlepper auf dem Frankfurter Flughafen oder den ersten deutschen eHighway für LKW auf der A5 bei Darmstadt. Die Metropolregion Rhein-Main sei prädestiniert als Modellregion für die Zukunft der Mobilität. Sie sei nicht nur ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, sondern mit den zahlreichen Rechenzentren in Frankfurt beherberge sie auch den größten Datenknoten der Welt.

Welche Herausforderungen es konkret gibt, zeigten die Speakerinnen und Speaker in ihren Vorträgen und diskutierten interaktiv mit dem Publikum in anschließenden Paneldiskussionen. Autohersteller wie Opel, Volkwagen Nutzfahrzeuge oder Audi setzen alles daran, ihr Personal fit zu machen für die Zukunft. Die Zeit von Getriebe, Leistung und PS ist bald vorbei, stattdessen werden Themen wie Künstliche Intelligenz, IT oder Cybersecurity werden immer wichtiger für die Mobilität der Zukunft und müssen mitgedacht werden. Traditionelle Produzenten können zudem in den seltensten Fällen neue Fertigungsstätten auf der Grünen Wiese einfach so aus dem Boden stampfen, sondern müssen oftmals auf bestehende Strukturen aufbauen.

Doch auch die Unternehmen, die sich mit anderen Teilen der Wertschöpfungskette rund um die Elektromobilität befassen, arbeiten bereits an den Lösungen der Zukunft. Auf der E-Mobility Conference präsentierten die verschiedenen Sponsoren und Speaker*innen viele clevere Beispiele. Etwa wie sich durch Remanufacturing der Lebenszyklus von Batterien verlängern und sich somit der Druck verringern lässt, der sich aus der Recyclingproblematik ergibt. Oder mit welcher Idee auch Mieter auf breiter Front zu E-Auto-Fahrern werden könnten: Mit Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, die im Bordstein verbaut ist. Oder wie durch Softwarelösungen an der Ladesäule das Bezahlen so einfach wird wie an der Supermarktkasse. 

Beeindruckend auf der Conference war zudem zu sehen, wie schnell und teilweise unerwartet sich die Technologien in der E-Mobilität weiterentwickeln. Brauchten Batterien von LKW anfangs noch zwölf Stunden zum Aufladen wird sich diese Zeitspanne bald auf 45 Minuten verringern. Auch lassen sich bereits heutzutage Batterien von E-Autos in fünf Minuten komplett wechseln. 

Die Elektromobilitätskonferenz des VDE bot einen sehr guten Einblick in die Aktivitäten der verschiedenen Branchen und gab einen Ausblick auf die Mobilität der Zukunft. Es ist spannend zu sehen, welche Lösungen und Innovationen sich bei der Elektromobilität am Ende durchsetzen werden. Der VDE ist auf diesem Weg gerne mit dabei und bietet als eine der größten Technologieorganisationen Europas das entsprechende Netzwerk an Expert*innen und mit der VDE E-Mobility Conference auch die Plattform zum Austausch und Vernetzen über verschiedene Branchen hinweg.